Der Beruf des Wirtschaftsprüfers genießt gesellschaftlich ein hohes Ansehen. Dies liegt nicht nur an der hohen Verantwortung und dem notwendigen wirtschaftlichen und juristischen Wissen, das für die kompetente Ausübung dieses anspruchsvollen Berufes benötigt wird, sondern auch daran, dass der Weg der Fortbildung so lang und weit ist.

Vorerfahrungen sind sinnvoll

Wer Wirtschaftsprüfer werden will, muss einige Vorerfahrungen mitbringen. Der konventionelle Weg zum Wirtschaftsprüfer führt über ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Ein besonderes Studienfach wird nicht gefordert. In Hinblick auf die umfangreichen Kenntnisse die zum Bestehen des anspruchsvollen Wirtschaftsprüfungsexamens notwendig sind, ist es jedoch von Vorteil, ein betriebs-, volks- oder landwirtschaftliches Studium oder ein technisches beziehungsweise juristisches Hochschulstudium absolviert zu haben.

Einsatzgebiete nach Ende des Studiums

Nach Beendigung des Hochschulstudiums muss eine mindestens dreijährige Berufspraxis folgen. Betrug die Regelstudienzeit des Studiums weniger als acht Semester, erhöht sich die nachzuweisende Berufspraxis auf vier Jahre. Auch besonders versierte Wirtschaftspraktiker können ohne ein vorangegangenes Hochschulstudium zur Prüfung vor einer Wirtschaftsprüferkammer zugelassen werden. Buchhalter und Steuerberater können nach fünf Jahren beruflicher Praxis die Fortbildung beginnen, Wirtschaftsexperten aus anderen Bereichen können diese nach mindestens zehnjähriger Berufspraxis in der Wirtschaftsprüfung zugelassen werden.

Die Prüfung gliedert sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Diese werden bundeseinheitlich an zwei Prüfungsterminen pro Jahr durch die Wirtschaftsprüferkammer abgenommen. Geprüft werden Themen aus den Gebieten des Steuer-, Wirtschafts- und Berufsrechts, der angewandten Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie aus dem wirtschaftlichen Prüfungswesen und der Unternehmensbewertung. Wird bei der schriftlichen Prüfung ein bestimmter Notendurchschnitt erreicht, wird der Fortbildungsteilnehmer zur mündlichen Prüfung zugelassen.

Die Fortbildung zum Wirtschaftsprüfer wird aufgrund der umfangreichen Prüfungen als äußerst anspruchsvoll angesehen und erklärt damit auch die recht hohen Durchfallquoten. So bestanden im Prüfungsjahr 2008 während des zweiten Prüfungstermins nur 21 Prozent der Teilnehmer das Examen ohne eine notwendige Ergänzungsprüfung.

Bild: Lennartz – Fotolia

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