Wie werde ich Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk? 4. März 2019 Berufe Rockenhausen – Steak, Schnitzel, feine Wurstwaren – das Angebot an der Fleischtheke kann Kunden schnell mal überfordern. Welches Fleisch verwendet man für Gulasch? Welche Wurst serviert man zum Grünkohl? Diana Kari weiß, was gute Qualität und die perfekte Zubereitung ausmachen. Die 19-Jährige absolviert eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei bei Edeka Strese in Rockenhausen. Die Fragen der Kunden beantwortet sie sachkundig. Ein Vorteil: «Durch meinen Job habe ich auch für zu Hause gelernt, wie man bestimmte Gerichte zubereitet – das ist echt toll», sagt sie. Fleischerei, Bäckerei, Konditorei Die dreijährige Ausbildung zum Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk gibt es in den Fachrichtungen Fleischerei, Bäckerei und Konditorei. In der Fachrichtung Fleischerei stellen die Fachverkäufer etwa Feinkostsalate her, schmieren und belegen Brötchen und bereiten für die «Heiße Theke» Gerichte wie Currywurst und Leberkäse vor. Präsentkörbe oder etwa kalte Platten sind ein weiteres Angebot für die Kunden. «Die Tätigkeit ist sehr vielfältig und abwechslungsreich», sagt Kari. Wer den Beruf ergreifen möchte, benötigt der Bundesagentur für Arbeit zufolge eine gute mündliche Ausdrucksweise – vor allem für die Kundenberatung. Von Vorteil ist es, eine leserliche Handschrift zu haben, um etwa Angebotstafeln zu beschriften. «Bewerber um einen Ausbildungsplatz sollten in Mathematik zumindest die Note befriedigend haben», sagt Karis Chef, Viktor Strese. Denn gute Kenntnisse im Rechnen sind ein Muss, um Preise oder Rabatte kalkulieren zu können. Auszubildende Diana Kari hat ihre berufliche Entscheidung bislang keinen Tag bereut, selbst wenn der Beruf kleine Hürden mit sich bringt: «Als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk muss ich vor Feiertagen, vor denen die Leute viel einkaufen, oder an Brückentagen oft arbeiten. Auf der anderen Seite macht das Arbeiten an diesen Tagen am meisten Spaß, da hier am meisten los ist», sagt Kari. Dass sie hin und wieder auch samstags arbeiten muss, daran hat sie sich inzwischen gewöhnt: «Dafür habe ich dann in der Woche frei.» Typische Tätigkeiten Ein klassischer Arbeitstag beginnt damit, dass die Verkaufstheke aufgefüllt wird. Die Fachkräfte schneiden Wurst und Käse auf und richten sie ansprechend in der Verkaufstheke an. Gleiches gilt für Fleisch, Geflügel und Fisch. Fleisch wird zu Hackfleisch verarbeitet, Bratwürste hergestellt und Feinkostsalate zubereitet. Später kommen die Kunden, die bedient und beraten werden. Zum Berufsalltag gehört es, die Maschinen zu säubern, Geschirr zu spülen und die Theke auszuräumen und zu reinigen – denn: Wo Lebensmittel liegen, muss es absolut hygienisch zugehen. «Sauberkeit im Umgang mit Frischwaren ist das A und O, das wird von mir persönlich kontrolliert», betont Strese. Neben der Ausbildung im Betrieb besuchen die jungen Leute die Berufsschule. Dort wird neben Warenkunde vermittelt, wie man kundenorientiert verkauft. Die Ausbildungsvergütung ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Bei tarifgebundenen Unternehmen beträgt die Bruttovergütung laut Bundesagentur für Arbeit zwischen 645 und 805 Euro im ersten Ausbildungsjahr und steigt auf zwischen 830 und 1045 Euro im letzten Jahr. Das Einstiegsgehalt als ausgebildete Fachkraft liegt bei rund 2200 Euro. Wer Karriere machen will, kann zum Beispiel Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk oder Handelsfachwirt werden. Fotocredits: Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach,Uwe Anspach (dpa/tmn) (dpa)