Mit gerade einmal 100.000 Beschäftigten bundesweit zählt die Branche der Unternehmensberatung zu den kleineren Arbeitssektoren. Doch ungeachtet dessen sehen viele Studierende ihre große Zukunft eben dort: im Consulting. Was macht aber die Unternehmensberatung gerade für junge Leute so attraktiv und wo liegen die großen Karrierechancen?

Ein wichtiger Wirtschaftszweig

In den Bereichen Organisation und Prozesse, Strategie, Personal und IT haben sich verschieden große Beratungsfirmen etablieren können, vom Alleskönner bis zum Prozessspezialisten. Wenn einzelne Abteilungen oder ganze Unternehmen nicht mehr weiterwissen, wird oft, teils als letzter Ausweg, ein Unternehmensberater herangezogen. Dieser soll dann neues Know-how mitbringen, Fehlerquellen erkennen und fehlende Ressourcen akquirieren, wenn Projekte zu komplex oder zu schwierig geworden sind. Diese Arbeit hat in den letzten Jahren so stark zugenommen, dass das Marktvolumen im Jahr 2008 laut dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) um 10,7 Prozent auf etwa 18,2 Milliarden Euro anstieg. Und die Unternehmen wachsen kräftig weiter, Recruiter sind daher vor allem an den Unis unterwegs, auf der Suche nach neuen Talenten. In Workshops lernen dann bis zu 60 Teilnehmer den Berufsalltag kennen. Bereits hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Gut beraten bei der Jobwahl

McKinsey, Ernst & Young oder KPMG Deutschland zählen nicht nur zu den zehn beliebtesten Arbeitgebern im Bereich Consulting sondern auch zu den umsatzstärksten Beratungen weltweit. So ist auch das rege Interesse an einem der begehrten Arbeitsplätze bei den Absolventen nicht verwunderlich. Aber auch kleinere, regionale Beratungen sind für Studenten interessant, wie Schultz und Partner aus Hamburg, Website: http://www.schultz-partners.de/.

Doch Erfolg setzt Professionalität voraus, und so stellen die großen Unternehmensberater hohe Anforderungen an ihre Bewerber. Sehr gute Noten werden bei jeder Beratungsfirma vorausgesetzt. Ähnlich dem Numerus Clausus werden alle Abitur- und Hochschulnoten herangezogen, auch außerschulische Aktivitäten, Praktika und Auslandserfahrungen zählen zu den Auswahlkriterien. Power-Interviews an ein bis zwei Tagen sollen dann wichtige Fähigkeiten wie Redegewandtheit, schnelle Auffassungsgabe und komplexes Denken erfassen. Den idealen Kandidaten scheint es aber nicht mehr zu geben. Neben hervorragenden universitären Leistungen werden verstärkt auch außergewöhnliche Interessen und Talente gesucht, beispielsweise Extremkletterer oder Teilnehmer von Dschungelexpeditionen. Auch Einsteiger aus fachfremden Richtungen werden immer interessanter, aktuell 40 Prozent der Belegschaften sind Exoten aus Sozial-, Natur- oder Ingenieurwissenschaften. Es geht eben primär um Sozialkompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten und Querdenker und weniger um pures BWL-Wissen.

Hohe Anforderungen aber viele Chancen

Der Markt der Unternehmensberater hat sich gewandelt. Das Hauptaugenmerk liegt heute nicht mehr auf den besten BWL-Studenten sondern auf facettenreichen Menschen, die sich schnell in neue Sachlagen hineinversetzen können und vor allem neue und ungewohnte Wege gehen. Absolventen aus allen Wissenschaftszweigen können einen der begehrten Consulting-Jobs ergattern, wenn sie hohe Leistungsfähigkeiten, Sozialkompetenzen und ungewohnte Denkweisen mitbringen.

Bild: Thinkstock, 146268404, F1online, Paul

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