Studienfinanzierung: Schulden machen für die Karriere? 25. Oktober 2014 Berufliche Bildung Mittlerweile gibt es mit dem BAföG, dem Studienkredit der öffentlich-rechtlichen KfW-Bank und Studiendarlehen von Privatbanken genügend Möglichkeiten, um ein Studium zu finanzieren. Doch die Beschaffung finanzieller Mittel stellt nur die eine Seite dar: Irgendwann müssen Absolventen das Geld wieder zurückzahlen. Für immer mehr ehemalige Studierende wird das zum Problem. Hohe Schulden für manche nicht zu bewältigen Obwohl sich die Optionen zur Studienfinanzierung verbessert haben, verschlechtert sich für viele Absolvierende die finanzielle Lage. Sie erhalten zwar leichter als früher Geld, doch der Kreditbedarf und damit die Verschuldung steigen. Das liegt an zwei Faktoren: – Die Lebenshaltungskosten steigen massiv. Vor allem für die Unterkunft müssen Studierende immer tiefer in die Taschen greifen. – Angesichts des hohen Leistungsdrucks in den Bachelor- und Master-Studiengängen bleibt Studierenden kaum mehr Zeit, um mit Nebenjobs Geld zu verdienen. Das führt dazu, dass sich viele Studierende nach der Ausbildung mit einem Schuldenberg von mehreren Zehntausenden Euro konfrontiert sehen. Besserverdienende können solche Summen problemlos zurückzahlen. Doch ein Studienabschluss bedeutet heutzutage nicht automatisch einen hohen Verdienst. Viele verdienen nur durchschnittlich oder gar unterdurchschnittlich, sie können so hohe Schulden kaum tilgen. Oftmals hilft nur der Gang zu einer Schuldnerberatung. Im schlimmsten Fall müssen sie Privatinsolvenz anmelden. Hilfe können Sie dann zum Beispiel auf der Seite www.schuldendirekthilfe.de finden. Günstig finanzieren, Schuldenaufnahme minimieren Studierende sollten sich deshalb bereits während ihres Studiums mit der späteren Rückzahlung beschäftigen. Zwei Tipps verdienen Beachtung: – Erstens sollten Studierende immer die preiswertesten Lösungen präferieren. Am besten schneidet das BAföG ab, das je zur Hälfte aus einem zinslosen Kredit und aus einem Zuschuss besteht. Besteht kein Anspruch oder genügt das Geld nicht, empfiehlt sich der Studienkredit der KfW. Dieser zeichnet sich durch niedrige Zinsen und liberale Rückzahlbedingungen aus. Erst als letzte Option sollten Studierende private Bankenkredite nutzen. Hier sollten sie die verschiedenen Angebote gründlich vergleichen. – Zweitens sollten Menschen in Ausbildung so wenig Schulden wie möglich aufnehmen. Das erreichen sie zum Beispiel durch das Senken von Fixkosten. Bei Krediten von Privatbanken empfehlen sich zudem Abrufkredite. Wie bei einem Dispo zahlen Kreditnehmer nur für die tatsächliche Nutzung des Kreditrahmens. Besteht aktuell kein Finanzbedarf, können Studierende ihn unangetastet lassen. Bei einem Darlehen mit festen monatlichen Auszahlungen geht das nicht. Die Finanzen stets im Blick behalten Studierende sollten die Gefahr der Überschuldung ernst nehmen. Viele beantragen Kredite zu unbekümmert. Sie denken, dass sie die Schulden mit einem guten Job leicht zurückzahlen können. Das trifft oft aber nicht zu. Deswegen sollten sie konsequent nach den preiswertesten Optionen Ausschau halten und nur Schulden aufnehmen, wenn es unbedingt sein muss. Foto: Fotolia, 37304875, contrastwerkstatt Werbung