Spielregeln beim Netzwerken im Job 9. Juli 2018 Ratgeber Berlin – Networking ist eines dieser Worte, das aus dem Berufsleben nicht wegzudenken ist. Das Netzwerken umfasst Gespräche mit Kollegen, Geschäftspartnern, Gleichgesinnten, Bekannten. Doch wie genau bauen sich Berufstätige ein Netzwerk auf? Und wie helfen soziale Medien dabei? Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu: Was genau bedeutet Networking? Es geht darum, Beziehungen im Geschäftsleben aufzubauen. Ein Netzwerk kann aus Kollegen, Vorgesetzten, Geschäftspartnern, Kunden oder Bekannten aus Studienzeiten bestehen. «Der Aufbau eines solchen Beziehungsnetzes braucht viel Zeit», sagt Andreas Lutz vom Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD). In solchen Netzen vermischen sich Privates und Berufliches mitunter. Wer sollte im Job netzwerken? «Jeder sollte netzwerken, unabhängig von Alter, Funktion und Branche», rät Martina Haas, Networking-Expertin aus Berlin. Firmenintern sind gute Beziehungen ebenso wichtig wie über die Unternehmensgrenzen hinaus. Ein Netzwerk basiert auf Gegenseitigkeit, sagt Personalberaterin Doris Brenner. Die Mitglieder bringen gemeinsam Dinge voran, sie können sich unterstützen und voneinander lernen. Natürlich dürfe man keine vertraulichen Informationen weitergeben, warnt Brenner. Doch: «Wenn ich ein wertvolles Netzwerkmitglied bin, erhalte ich Anregungen, frühzeitig exklusive Informationen, Ermutigung oder Warnung, Unterstützung und Weiterempfehlungen», sagt Haas. Dafür müsse man aber bereit sein, in Vorleistung zu gehen. Besonders für Selbstständige sei ein Netzwerk extrem wichtig, sagt Lutz. Vor allem Einzelkämpfer bräuchten Rat oder die Möglichkeit, «sich auch einfach nur mal auszuheulen». Aber auch für andere Berufstätige zahlt sich ein Netzwerk aus. «Wer die Spielregeln verstanden hat, wird erfolgreicher sein.» Wie nutze ich mein Netzwerk effektiv, ohne zu nerven? «Netzwerken ist ein Geben und Nehmen», sagt Lutz. Daher ist es wichtig, dass jedes Mitglied Ansprechpartner ist, gleichzeitig aber auch Fragen stellen kann. Ungern gesehen sind Leute, die sich auf der Überholspur wähnen, sagt Haas. «Wer zu schnell zu viel will, zu forsch und fordernd auftritt, wird schnell zum Network-Fail.» Wie kann ich mit Hilfe der sozialen Medien netzwerken? Nicht jedem fällt es leicht, auf andere Menschen zuzugehen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Da können soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Whatsapp hilfreich sein. Wer nur im beruflichen Kontext unterwegs sein will, ist bei Portalen wie Xing oder LinkedIn besser aufgehoben. Allerdings: «Das Netz vergisst nichts», sagt Haas. Arbeitgeber schauen sich heute auch im Netz um. Der Kontakt sollte indes nicht rein virtuell bleiben, rät Brenner. «Irgendwann muss man die Beziehung mal auf eine persönliche Basis heben und sich tatsächlich kennenlernen.» Zudem komme es auf die Qualität der Kontakte und nicht auf die Anzahl an, sagt Haas. Wer Kontakte knüpft, muss sie auch pflegen. Wie baue ich ein Netzwerk auf? Man kann nicht früh genug damit beginnen, Netzwerke aufzubauen, rät Lutz. Möglichkeiten liefern im Studium die Jugendorganisationen von Verbänden, aber auch Jobmessen oder Karrieretage. Ehemalige Studenten können sich in Alumni-Kreisen zusammenschließen, rät Haas. Im Arbeitsleben kommen die Kontakte von ganz allein – in der Firma, bei Geschäftsreisen, Kongressen, in Berufsverbänden. Literatur: Doris Brenner: Networking im Job. Wie es Spaß macht und funktioniert, Haufe Lexware Verlag, Preis: 19,95 Euro, 182 Seiten, ISBN-13: 978-3-648-08654-4. Martina Haas: Crashkurs Networking. In 7 Schritten zu starken Netzwerken», C. H. Beck, 128 Seiten, Preis 6,90 Euro, ISBN-13: 978-3-406-70098-9. Andreas Lutz, Constanze Wolff: Praxisbuch Networking. Einfach gute Beziehungen aufbauen, Linde Verlag, 192 Seiten, Preis 19,90 Euro, ISBN-13: 978-3-709-30529-4. Fotocredits: Wavebreak Media Ltd,Thomas Dreier,Michael Hagedorn,Uta Mosler (dpa/tmn) (dpa)