Ocularist: Ein Beruf der viel handwerkliches Geschick erfordert 7. Dezember 2011 Berufe Ein Ocularist kann einem Menschen zwar kein funktionierendes Auge zurückgeben, dafür aber eine Prothese erschaffen, die dem richtigen Auge zum verwechseln ähnlich sieht. Ein Beruf der jedoch sehr viel handwerkliches Geschick und Fingerspitzengefühl erfordert. In der gesamten Bundesrepublik gibt es in etwa 60 Ocularisten die Prothesen für mehr als 160.000 Menschen herstellen. Im Grunde genommen ist ein sogenannter Augenprothetiker ein Glasbläser, der sich auf die Herstellung von Glasaugen spezialisiert hat. Jede Prothese ist ein Unikat und wird manuell gefertigt. Die Lebensdauer eines solchen Augenersatzes beträgt in etwa ein Jahr. Aus diesem Grund sind Ocularisten stets gefragt. Das Berufsbild des Ocularisten Ihr Tätigkeitsfeld beschränkt sich jedoch nicht ausschließlich auf die Prothesenherstellung. Er ermittelt des Weiteren die korrekte Form des anzufertigenden Auges, indem er beispielsweise Abdrücke der Augenhöhle nimmt und steht daher im direkten Kontakt mit seinem Kunden. Dazu wird sehr viel Fingerspitzengefühl benötigt, denn jeder Kunde besitzt ein persönliches Schicksal, mit dem der Ocularist konfrontiert wird. Er sollte somit ein guter Zuhörer sein, der Beistand leisten kann, wenn es erforderlich ist. Bis es soweit ist, dass ein angehender Augenprothetiker eigenständig Prothesen herstellt muss er eine zweistufige Ausbildung absolvieren, die über fünf Jahre andauert. Handwerkliches Geschick und Fingerspitzengefühl sind Voraussetzung für eine Ausbildung zum Ocularisten Die Hauptvoraussetzungen um einen Ausbildungsplatz als Ocularist zu bekommen sind der Besitz der Mittleren Reife und ein Mindestalter von 18 Jahren. In den ersten drei Jahren der Ausbildung erwirbt der Auszubildende vor allem Kenntnisse über die Anatomie des Auges, lernt die verschiedenen Materialien und Augenformen kennen und versorgt die Patienten mit sogenannten Ausheilungsprothesen. Nach dieser Zeit darf sich der Auszubildende „Assistent“ nennen. In der darauffolgenden zweijährigen Fortbildung erlernt er den richtigen Umgang mit dem Kunden und sammelt erste richtige Arbeitserfahrung, indem er gemeinsam mit dem Ausbilder seine ersten Prothesen anfertigt. Das Anpassen des Ersatzauges an das richtige erfordert viel Geduld und Geschicklichkeit, weshalb dieser Beruf nur von denjenigen ausgeübt werden sollte, die sich auch wirklich dafür berufen fühlen. Werbung