Kirche 2.0 – Wie Geistliche mit neuen Medien Gläubige erreichen 3. September 2012 Ratgeber Fallen die Begriffe Internet und Religion in einem Satz, denken viele zunächst an Hasspredigten und Rekrutierungsvideos radikaler Gotteskrieger, doch schon lange bleibt religiöse Arbeit im Netz nicht nur den Extremisten vorbehalten. Immer mehr junge Priester nutzen die neuen Medien ganz selbstverständlich um auf innovative Art und Weise ihre Gemeinden zu erreichen. Twitternde Pastoren Das soziale Netzwerk Twitter gilt als besonders mächtiges Marketinginstrument. Die Beschränkung auf 140 Zeichen pro „Tweet“ erzwingt ganz von selbst eine Reduzierung auf das Wesentliche, was bei der kurzen Aufmerksamkeitsspanne heutiger Internetuser dabei helfen kann, Gehör zu finden. Vorreiter in diesem Feld, wie Pastor Rick Warren, einer der erfolgreichsten Twitter-User weltweit, oder der New Yorker Priester Freddy Wyatt, der es per Twitter schaffte, eine Anzeigenkampagne von Coca-Cola zu stoppen, kommen aus den USA, aber auch immer mehr Deutsche Priester folgen diesem Trend. So nutzte der evangelische Pfarrer Knut Dahl das Kurznachrichtensystem unlängst für einen interaktiven Gottesdienst, indem er per Video-Beamer einen Live-Feed ins Gotteshaus projizierte. Gotteshaus Online Ganz nach dem Vorbild amerikanischer TV-Kirchen gibt es auch immer mehr freie Prediger die gleich die gesamte Kirche ins Internet verlegen. Per YouTube können sich Interessierte das Wort Gottes dann bequem bei einem Snack auf dem heimischen Sofa verkünden lassen, ohne das Haus dafür verlassen zu müssen. Christliche Netzwerke Noch einen Schritt weiter geht das im Jahr 2009 gegründete Projekt cross.tv, das als rein christliches soziales Netzwerk mit Audio- und Videofunktionen versucht, etablierten Marktführern wie Facebook und Myspace mit Garantie auf „moralische“ Inhalte die religiösen Nutzer abspenstig zu machen. Der Vatikan Nach rein technischen Gesichtspunkten hat allerdings die Katholische Kirche die Vorherrschaft im religiösen Web inne. Mit „.va“ ist sie Inhaber einer eigenen länderspezifische Top-Level-Domain (Vatikanstadt) die direkt vom Heiligen Stuhl verwaltet wird. Damit ist sie allen anderen Weltreligionen einen Schritt voraus. Auch die Webpräsenz des Vatikans kann sich mit diversen Informationen und mobile-Apps durchaus sehen lassen. Tipps für Geistliche Priester die auf der Suche nach Möglichkeiten sind, ihre Gottesdienste multimedial aufzupeppen, finden viele weitere interessante Beispiele für die religiöse Nutzung von neuen Medien auf dem Blog ichurch.de. Doch auch klassische Medien wie der Pfarrbrief zur Predigt lassen sich mit Hilfe des Internets ganz einfach optimieren. Informationen dazu finden sich unter: http://www.pfarrbrief.de/index.php?screen=dstore.shop.bilder. Bildquelle: jv74 – Fotolia Werbung