Die „Dekade der beruflichen Weiterbildung“ ist hier 12. März 2015 Ratgeber Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Verlängerung der Lebensarbeitszeit: Diese Schlagworte sind Beleg dafür, dass berufliche Aus- und Fortbildung immer wichtiger wird. Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), hat sogar die „Dekade der beruflichen Weiterbildung“ ausgerufen. „Die Bedeutung der beruflichen Fortbildung wird weiter zunehmen“, so der BIBB-Präsident weiter. Aufstiegsfortbildung als Alternative zu Abitur und Studium Seit einigen Jahren ist unter der jungen Generation eine Bildungsexpansion festzustellen, also die Tatsache, dass mehr junge Leute eine höhere Ausbildung genießen als ihre Eltern. Diese Bildungsexpansion darf nach Expertenmeinung auf keinen Fall an der beruflichen Bildung vorbeigehen. Im Gegenteil, in Zukunft müssten die duale Berufsausbildung sowie die Aufstiegsfortbildung viel stärker als ein integriertes Modell beworben werden, sozusagen als gleichwertiger Karriereweg zu Abitur und Studium. Zu gleichen Zeit, fordern die Fachleute weiter, muss die berufliche Bildung – und gerade die berufliche Weiterbildung – stärker mit der Hochschulbildung verzahnt werden. Gerade die gemeinsame Zuordnung der Meister- und Bachelorabschlüsse auf der Niveaustufe 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) hat die beruflichen Fortbildungsabschlüsse wieder deutlich attraktiver gemacht. Auch die hohe Qualität der beruflichen Weiterbildung und der Fortbildungsabschlüsse werden dadurch deutlich. Der Deutsche Qualifikationsrahmen unterteilt die verschiedenen Qualifikationen im deutschen Bildungssystem in acht verschiedene Niveaus – von 1 (Berufsausbildungsvorbereitung) bis 8 (Promotion). Berufliche Fortbildung eröffnet neue Chancen Die Bedeutung der beruflichen Fortbildung ist für den Standort Deutschland nicht zu unterschätzen: Durch sie erhalten viele Menschen neue Perspektiven und neue Chancen. Die berufliche Weiterbildung hält viele Fachkräfte auf dem Laufenden. Einerseits sichern sie sich so ihre Beschäftigungsfähigkeit, andererseits ermöglicht eine Höherqualifizierung einen beruflichen Aufstieg. Fort- und Weiterbildung tragen also in großem Maße zum Erhalt der Innovationskraft und der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bei. Gerade im Bereich EDV und Office-Anwendungen führen immer kürzere Innovationszyklen zu steigenden Anforderungen an die Arbeitnehmer – welche Weiterbildung hilft, erfahren Interessierte zum Beispiel hier. Mehr Weiterbildung, weniger Anpassungsweiterbildung Allerdings sehen die Fachleute auch Handlungsbedarf: Noch entfalle die Mehrzahl der Weiterbildungen auf die Anpassungsweiterbildung – Kurse, die vorwiegend dazu dienen, im Beruf auf aktuellem Stand zu bleiben. Notwendig sind aber mehr längerfristige und abschlussbezogene Weiterbildungen. IMG: Thinkstock, iStock, Goodluz Werbung