Mitarbeitergespräche lösen häufig sowohl auf Arbeitnehmerseite als auch auf Arbeitgeberseite eher gemischte Gefühle aus. Dabei unterstützt dieses sehr unterschätzte Führungsinstrument den Arbeitgeber, seine Mitarbeiter zu motivieren. Arbeitnehmer ihrerseits können an geeigneter Stelle ihre Ambitionen und Wünsche darzustellen. Beide Seiten können diplomatisch über kritische Punkte sprechen. Es wird eine vertrauensvolle, professionelle Atmosphäre im Unternehmen gefördert. Gute Mitarbeitergespräche überfordern die Kritikfähigkeit der Beteiligten nicht.

Mitarbeitergespräch – was ist das überhaupt?

Das Mitarbeitergespräch lässt sich in verschiedene Arten aufteilen. Anlassbezogene Mitarbeitergespräche werden wegen einer konkreten Problematik oder eines bestimmten Ereignisses geführt. In Frage kommen beispielsweise

– besonders gute oder besonders schlechte Leistungen des Arbeitnehmers

– Fehlverhalten des Arbeitnehmers

– notwendige Korrekturen in den Arbeitsabläufen

– häufige Erkrankungen des Arbeitnehmers

– neu entstandene Projekte und Aufgaben.

Dementsprechend kann man auch von Konflikt-, Abmahnungs-, Anerkennungs- und Kritikgesprächen sprechen. Delegations-, Beratungs- und Informationsgespräche runden dieses Feld ab. Daneben gibt es institutionalisierte Gespräche. Hier wird zum Beispiel in einem Jahresgespräch

– über Zielvereinbarungen

– übergeordnete Ziele

– über Leistung und deren Bewertung

– Karriereplanung

– regelmäßiges und systematisches Feedback
gesprochen.

Auch Gehaltsgespräche können zum Beispiel in diesen Bereich fallen.

Für die institutionalisierten Gespräche, aber nicht nur für diese, werden häufig Leitlinien und detaillierte Ablaufpläne geschaffen. Dieser festgelegte Rahmen erleichtert die Konzentration auf den Gesprächsinhalt. Darüber hinaus kann man so auch Zielvereinbarungen über feste Protokolle zeitlich gut bewerten.

Mitarbeitergespräch – so gelingt es!

Führungskräfte führen gegenüber Mitarbeitergesprächen häufig an, dass sie dafür keine Zeit hätten. Auch erscheinen ihnen der Erfolg und die Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen als zweifelhaft. Aus diesen Argumenten lässt sich erkennen, dass hier so wie so oft der Teufel im Detail und in der Vorbereitung steckt. Erfolgreiches Führungsinstrument wird das Gespräch nur mit einer festen Systematik und der entsprechenden Kontrolle von Umsetzbarkeit und tatsächlicher Umsetzung. Für den Arbeitnehmer heißt es ebenfalls, sich auf das Gespräch inhaltlich gut vorzubereiten. Nur so kann er die Chance ergreifen, seine Position darzustellen, Kritikpunkte gegebenenfalls zu entkräften und Erfolge zu kommunizieren. Sodexo bietet weitere Tipps, wie man sich als Arbeitnehmer gut auf ein solches Gespräch vorbereiten kann.

Das Mitarbeitergespräch – kein Grund zum Fürchten

Bei guter Vorbereitung und der Einführung einer gewissen Systematik ist das Mitarbeitergespräch geeignet, erfolgreiche Grundlage für Leistung und Kommunikation im Unternehmen zu sein. Leider wird es in vielen Fällen noch viel zu wenig genutzt, um es als aktives und sinnvolles Instrument der Mitarbeitermotivation in die Unternehmenskultur zu integrieren.

Foto: Fotolia, 26240859, Erwin Wodicka