Dresden/Dortmund – Morgens um 9.00 Uhr den Computer hochfahren und die neuen Mails sortieren. Mittags um Punkt 12.00 geht es in die Kantine. Und um 17.00 Uhr ist Feierabend. Jeden Tag dasselbe. Alles reine
Routine?

Das muss nicht sein. Schon mit kleinen Dingen können Berufstätige gegensteuern und ihren Job so gestalten, dass er nicht monoton wird. Denn Eintönigkeit ist kein Luxusproblem:
Monotonie kann psychisch ebenso belastend sein wie übermäßiger
Stress, erklärt Prof. Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und
Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

So weit muss es aber nicht kommen. Routineaufgaben gehören zwar in vielen Jobs dazu, wie
Studien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigen. So hat jeder zweite Berufstätige ständig wiederkehrende Tätigkeiten, erläutert BAuA-Sprecher Jörg Feldmann. Allerdings empfinde nur jeder Zehnte das als Belastung. Größere Probleme bereiten Aufgaben, bei denen das Vorgehen detailliert vorgeschrieben ist: Hierunter leidet fast jeder dritte Betroffene.

Acht einfache
Tipps, um aus der Firmen-Routine auszubrechen:

– Bewegung statt Stillsitzen: Ständig vor dem PC zu sitzen, macht nicht nur träge, es fühlt sich auch schnell eintönig an. «Am schlimmsten ist es ja, wenn immer alles gleich ist. Auch kleine Veränderungen können da psychisch etwas bewirken», erklärt Windemuth. Ein einfaches, aber effektives Mittel: ab und zu im Stehen arbeiten. Dazu können Mitarbeiter ein Stehpult aufstellen. Oder Mitarbeiter gewöhnen sich an, ab und zu im Stehen zu telefonieren.

– Tapetenwechsel: Etwas Abwechslung verschafft auch eine andere Umgebung. So können Beschäftigte ein Meeting auch einmal in der Büroküche oder im Innenhof abhalten. Oder wie wäre es, eine Besprechung gleich mit einer Runde Joggen oder einem Spaziergang zum Feierabend zu verbinden? Das bringt auch die müden Gedanken wieder auf Trab.

– Mittagspause: Beim Gang in die Kantine dürften sich manche wie im Film «Und täglich grüßt das Murmeltier» fühlen: immer dieselbe Uhrzeit, immer dieselben Gerichte, immer am selben Tisch, immer mit denselben Kollegen. Erster Schritt aus diesem Teufelskreis: rausgehen statt in die Kantine. Oder einfach einmal mit anderen Kollegen zum Essen verabreden.

– Neue Denkanstöße: In Besprechungen dreht man sich leicht im Kreis, wenn immer nur dieselben Leute zu Wort kommen. Daher kann es regelrecht erfrischend sein, sich einmal Anregungen von Neulingen anzuhören. Warum nicht mal den Praktikanten fragen, wie er eine Sache angehen würde?

– Arbeitsabläufe ändern: In der Buchhaltung werden die Bilanzen stets in derselben Abfolge abgearbeitet? In der Backstube legt der Meister immer erst die Brezeln aufs Blech? Um diese ewige Wiederkehr zu durchbrechen, reicht es manchmal schon, einfach einmal die Reihenfolge zu ändern.

– Digital Detox: Technik kann vieles erleichtern – manchmal ist weniger hier aber mehr. Statt ständig am PC zu arbeiten, kann es eine willkommene Abwechslung sein, Ideen mal mit Stift und Papier auf bunten Notizzetteln festzuhalten. Anschaulicher ist es noch dazu. Auch gut: Einfach mal in die andere Abteilung hinübergehen, statt zum Telefon zu greifen oder eine E-Mail zu schreiben.

– Sich mit Kollegen abwechseln: Die Abrechnung für Firma Meier macht immer der eine Kollege, die für Firma Müller der andere. Warum es nicht einmal umgekehrt machen und sich abwechseln?

– Kleine Belohnungen: Lästige Routine-Aufgaben nerven weniger, wenn Beschäftigte sich danach eine kleine Auszeit gönnen. Steht etwa die öde Jahresabrechnung an, könnten sie sich zu einem Kaffee danach verabreden.

Literatur:

Philippe Rothlin, Peter Werder: Unterfordert: Diagnose Boreout – Wenn Langeweile krank macht, Redline, 2014, 176 Seiten, 17,99 Euro, ISBN-13: 978-3868815511.

Markus Hornig: Gewohnheiten ändern, Gabal, 2016, 96 Seiten, 8,90 Euro, ISBN-13: 978-3869367347.

Fotocredits: Christin Klose,Stephan Floss,Monique Wüstenhagen,BAuA
(dpa/tmn)

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