Wie die Berufswahl leichter wird 13. Februar 2014 Berufe „Zuvielitis“ nennt Martin Krengel in seiner Doktorarbeit das Phänomen, dass wir auf der Suche nach einem Job einfach eine zu große Auswahl an freien Stellen bei Online-Stellenbörsen finden. Sein Geheimrezept, um endlich den richtigen Job zu finden: Wir müssen aufhören zu grübeln. Was will ich werden? Jobexperten locken mit Sprüchen wie „Finde den Job, der dich glücklich macht“ – dabei wissen wir oft einfach nicht, was uns eigentlich glücklich machen könnte. Ich persönlich befinde mich gerade, wie viele andere von euch, in der Selbstfindungsphase: Das Abi ist geschafft und die Welt hält so viele Möglichkeiten bereit, wie mein Leben nun weitergehen könnte. Vermutlich sind es einfach zu viele! Ihr könnt euch an 50 Universitäten bewerben, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Ihr könnt zu Jobmessen gehen. Am Ende des Tages steht ihr jedoch noch immer vor derselben Frage: Was will ich eigentlich werden? Zu große Auswahl führt zu Verdrängung Und genau da fängt die „Zuvielitis“ an – es gibt eine unüberschaubare Menge an Online-Stellenbörsen, die so viele Einträge beinhalten, dass wir uns kaum noch orientieren können. Wie soll man sich da entscheiden? Studien belegen: Je mehr Optionen zur Auswahl stehen, desto schwerer und seltener können wir uns für eine entscheiden. Beispielsweise gibt es eine Studie, in der eine bestimmte Anzahl von Studenten statt sechs Essay-Themen ganze 30 zur Auswahl hatte. Diese Studenten gaben seltener Essays ab und in schlechterer Qualität als die Studenten, die eine kleinere Auswahl zur Verfügung hatten. Fazit: Wir schieben auf, wenn wir eine Wahl haben. Und die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, ist groß. Vier Fragen, die die Wahl erleichtern Die Generation 20+, meine Generation, hat die Freiheit, in den allermeisten Fällen selbst zu entscheiden, was sie machen möchte. Wir müssen nicht mehr zwangsläufig das Unternehmen unseres Vaters übernehmen. Doch diese Freiheit macht es schwer, sich auf etwas festzulegen. Martin Krengel empfiehlt daher, dass wir uns vier Fragen stellen sollten: Was will ich tun? Was will ich sein? Was will ich haben? Und: Was will ich können? Zu diesen Fragen schreibt man mindestens 15 Begriffe, Adjektive, Verben oder Tätigkeiten auf. Zum Schluss wird dann nach Gemeinsamkeiten oder Wiederholungen gesucht, um die Entscheidung zu erleichtern. Artikelbild: Eisenhans – Fotolia