Warum Handschriftliches sich besser einprägt 8. April 2020 Ratgeber Bonn – Etwas mit der Hand zu notieren, spielt im Berufs- oder Hochschulalltag kaum noch eine Rolle. In der Vorlesung wird lieber schnell mitgetippt, Gedanken aus dem Meeting halten Berufstätige gleich in einer Notiz-App fest. Dieses Vorgehen hat aber auch einen Haken, erklärt Neurowissenschaftler und Autor Henning Beck in der Zeitschrift «Forschung & Lehre» (Ausgabe 02/2020). Beim Tippen neige man dazu, das Gehörte einfach eins zu eins aufzuschreiben. Wer dagegen mit einem Stift auf Papier schreibt, selektiert schon währenddessen – und denkt darüber nach, was er aufschreibt und was nicht. Das gelinge nur, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert und Gehörtes versteht. Einfach langsamer zu tippen, sei keine Lösung. Das analoge Schreiben habe nämlich noch einen Vorteil gegenüber digitalen Varianten: die räumliche Komponente, wie der Experte erklärt. Kleine Details einer analogen Mitschrift wie ein Kaffeefleck, eine bestimmte Stiftfarbe auf einem ganz bestimmten Block oder ein Eselsohr verknüpfe man unbewusst mit den Inhalten. Das hilft, sich später besser daran zu erinnern. Fotocredits: Christin Klose (dpa/tmn) (dpa)